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Logo Villa Schöningen. Schwarz weiß gehalten

DIE GESCHICHTE

DES HAUSES

GESCHICHTE

Die Geschichte der Villa Schöningen beginnt im Jahr 1843:

Für den Hofmarschall des Prinzen Carl von Preußen (1801-1883), Kurd Wolfgang von Schöning (1789-1859), entwirft der Potsdamer Architekt Ludwig Persius (1803-1845) ein Haus im italienischen Villenstil, das in Sichtachsen zu den Schlössern Glienicke und Babelsberg direkt an die Glienicker Brücke gebaut wird. 

Die neue Villa soll ein passendes Gegenüber zum Schloss Glienicke sein und ein einfaches Schiffershaus, das siebzehn Jahre zuvor an dieser Stelle errichtet wurde, ersetzen. 

Benannt wird die Villa nach der in der Nähe von Braunschweig gelegenen Stadt Schöningen, dem Herkunftsort der Familie des Hofmarschalls von Schöning. 

Nach dem Tod von Kurd Wolfgang von Schöning im Jahr 1859 verkaufen seine Kinder die Villa an Prinz Carl von Preußen, der die Villa wenig später weiter veräußert. 

1871 kauft Moritz Jacoby die Villa Schöningen und vererbt sie nach seinem Tod 1878 seiner Tochter Anna (1854-1925), die mit ihrem Mann Hermann Wallich (1833-1928) die Villa bezieht. Hermann Wallich ist Bankier und einer der ersten Direktoren der Deutschen Bank. 

Die in Berlin wohnende Familie Wallich nutzt die Villa vor allem als Sommerresidenz. Später zieht der erste Sohn von Anna und Hermann, Paul Wallich (1882- 1938), in die Villa ein. 

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft nimmt die Bedrohung durch die Nationalsozialisten zu, aus der er sich im Jahr 1938 in den Freitod flüchtet.

Seine Frau und seine Kinder sind zu dem Zeitpunkt bereits emigriert und kehren während der Zeit des Dritten Reichs nicht mehr nach Deutschland zurück.
1945 wird die Villa Schöningen von der Roten Armee beschlagnahmt und als Lazarett für verwundete russische Soldaten genutzt. 

Dem russischen Militär folgt 1950 der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund, der Büroräume und ein Kinderwochenheim in der Villa Schöningen einrichtet. 

Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 liegt die Villa Schöningen im Grenzgebiet der DDR. Direkt vor der Tür der Villa Schöningen verläuft die innerdeutsche Grenze und die Villa befindet sich inmitten des so genannten „Todesstreifens“, dem Grenzgebiet, das mit Sperranlagen und Schießbefehl bewacht wird und den Grenzübergang von Potsdam nach Berlin-Wannsee verhindert. 

Mit der Wiedervereinigung im November 1989 wird die Berliner Mauer vor der Tür abgetragen und das Grenzgebiet aufgelöst. Die Villa Schöningen bleibt bis 1993 ein Kinderwochenheim. Ein Jahr später wird sie auf Initiative der Stadt Potsdam an die Erbengemeinschaft Wallich rückübertragen, die sie drei Jahre später wieder verkauft. 

Im Jahr 1999 zieht der letzte Bewohner aus der Villa Schöningen aus. Das Haus verwahrlost zunehmend und es gibt Pläne, es abzureißen, um auf dem Grund- stück neue Stadtvillen zu errichten. Nach Scheitern dieses Vorhabens wird die Villa Schöningen schließlich 2007 verkauft, anschließend denkmalgerecht saniert und 2009 als Ausstellungshaus eröffnet. 

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